In einigen Unternehmen gehen Führungskräfte und Mitarbeiter davon aus, dass Feedback sowieso nichts verändern kann. Sie möchten ihre Arbeitszeit nicht mit dem Wälzen von Problemen verbringen, sondern lieber ihre Projekte abarbeiten. Das Bedürfnis nach Harmonie und Erledigung der Aufgaben ist verständlich, dennoch gehört es sowohl für Führungskräfte, als auch für Teammitglieder dazu, einander regelmäßig konstruktives Feedback zu geben. Dies dient als Basis für eine produktivere, offene und positive Teamkultur. Relevant ist dabei, dass jeder ehrlich und respektvoll seine individuellen Beobachtungen mitteilt. Feedback ist dann am sinnvollsten, wenn es zeitnah erfolgt, einen konkreten Fall behandelt und gut zusammengefasst wird.
Wie man besser kein Feedback gibt:
Zu allgemeine Aussagen führen zu Verwirrungen. Kommt Ihnen beispielsweise die folgende Situation bekannt vor? Chef Dominik teilt Mitarbeiter Günther mal eben nebenbei mit, dass seine Angebotstexte „immer viel zu lang“ sind. Gut. Und nun? Problematisch sind auch zu viele Informationen auf einmal – vor allem, wenn Positives und Negatives gemischt wird: „Günther, dein Angebot hat mir nicht so gut gefallen. Es war zwar recht übersichtlich, ein paar Fakten sind allerdings untergegangen. Es war aber eine gute Beschreibung unseres Produktes drin. Was mir jedoch aufgefallen ist: Du hast das alte Logo benutzt. Übrigens toll, dass du an unsere Geschäftsbedingungen gedacht hast, die sind wichtig. Die Grafiken beim Prozessablauf waren sehr eindrucksvoll, aber die Schriftart, also Times New Roman ist ja sehr schwer lesbar …“. Kennen Sie sich noch aus? Nein? Kein Wunder. Aus dieser wilden Mischung an Informationen wird wohl kaum jemand schlau werden.
Wichtig ist darum, kurz zu beschreiben, was das nächste Mal korrigiert werden soll. Wer zu viel Input auf einmal bekommt, ist schnell überfordert oder hört gar nicht mehr genau zu. Trotz aller Kritikpunkte sollte auch die Wertschätzung niemals verloren gehen. Denn wer hat schon die Motivation, sich zu verbessern, wenn er nur negative Punkte über seine Arbeit hört? Diese Art der Kommunikation kann schnell zu Missverständnissen und Konflikten führen, die sich in weniger Engagement und Motivation niederschlagen.
Individuelles Feedback geben – aber wie?
Der Einsatz des DiSG®-Profils in Unternehmen zeigt sich besonders erfolgreich in Teamtrainings und der täglichen Zusammenarbeit. Mithilfe des DiSG®-Profils lernen Menschen mehr über sich selbst und ihre Verhaltenstendenzen, was gerne zur Weiterentwicklung der Teammitglieder genutzt wird. Einer der wichtigsten Benefits des DiSG®-Profils sind jedoch die konkreten Tipps und Anregungen im Umgang mit anderen, wenn es um Feedback geht. Was müssen Sie bei welchem DiSG®-Typen beachten, wenn Sie Feedback geben und Kritik anbringen müssen? DiSG® erläutert Ihnen die Besonderheiten der unterschiedlichen DiSG®-Typen und weist auf notwendige Spielregeln in der Kommunikation hin:
Der dominante Mitarbeiter: Mitarbeiter mit dem D-Stil mögen es nicht, wenn jemand um den heißen Brei herumredet. Wer seinem D-Mitarbeiter oder Kollegen Feedback geben möchte, spricht am besten klar und direkt mit ihm. D-Typen sind sehr von ihren eigenen Fähigkeiten überzeugt, deswegen ist es ratsam, ebenfalls stark und selbstbewusst an D-Typen heranzutreten. Kollegen des D-Typen sollten ihn daher direkt auf Lösungen ansprechen und klare Ansagen bringen.
Der initiative Mitarbeiter: Mitarbeiter mit dem i-Stil sind extrem begeisterungsfähig und generell optimistisch, Feedback kann sie aber schnell nervös werden lassen. Der i-Mitarbeiter hat Angst davor, abgelehnt zu werden und reagiert auf Kritik oftmals mit Rückzug. Gibt man dem i-Mitarbeiter Feedback, sollte man also stets die positiven Aspekte seiner Person ansprechen. i-Mitarbeiter sehen die gute Beziehung mit anderen Menschen als Fokus. Sie sind daher aufgeschlossen für Argumente und Verbesserungsvorschläge, die zum Vorteil des gesamten Teams beitragen können.
Der stetige Mitarbeiter: Mitarbeiter mit dem S-Stil sind harmoniebedürftig und stellen ihre Bedürfnisse eher hinter die der anderen. S-Mitarbeiter fürchten sich vor Aggressionen gegenüber ihrer Person und nehmen die Kritik an ihrer Arbeit oft sehr persönlich. Feedback sollte S-Typen immer auf Augenhöhe gegeben werden, am besten unter vier Augen und sehr einfühlsam. Menschen mit dem S-Stil wollen es am liebsten allen recht machen. Im Feedbackgespräch sollte man daher stets ihre Leistungen von ihrer Person trennen, dabei empfiehlt es sich auch, oft auf die positiven Eigenschaften der S-Mitarbeiter hinzuweisen.
Der gewissenhafte Mitarbeiter: Mitarbeiter mit dem G-Stil meiden emotional aufgeladene Situationen und haben daher auch bei Feedbackgesprächen ein eher mulmiges Gefühl. Nachdem sich Menschen mit dem G-Stil mit der Qualität ihrer erbrachten Arbeit identifizieren, irritiert sie Kritik enorm. Diese nehmen G-Mitarbeiter nur sehr ungern an, teilweise können sie sogar richtig stur werden und zum Gegenangriff übergehen. Feedback sollte daher sachlich und nüchtern vermittelt werden – hilfreich sind hierbei auch Daten und Fakten zu den gebrachten Leistungen, an denen sich G-Mitarbeiter orientieren können.
Zu einer gesunden Feedbackkultur gehören also zusammengefasst Ehrlichkeit, das Interesse am eigenen Team und die Bereitschaft, sich vor anderen auch die eigenen Fehler einzugestehen. Mit DiSG® haben Sie die ideale Basis für wertneutrale Feedbackgespräche und den richtigen, flexiblen Umgang mit verschiedenen Mitarbeitern. Die besten Voraussetzungen für mehr Zufriedenheit im Team, bessere Kommunikation, gute Zusammenarbeit und somit für mehr Erfolg im Beruf. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung!

Hier schreibt DiSG® Mastertrainer Karl Kaiblinger über interessante Aspekte, Anwendungsgebiete und Erfolge des weltweit genutzen Persönlichkeitsprofils DiSG®.

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